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SPEEDNIGGS - Another valley on the long decline

(Historia)

 

Die Speedniggs sind kleine, langhaarige Männchen aus Detmold. Und Christiopher Uhe (voc), Jan Beigel (b) und Mark Hoax (dr) träumen den großen amerikanischen Traum, den sie in Musik eingewickelt haben. An dem einen Ende schaut Hüsker Dü heraus, aus dem anderen lugt Neil Young. Uhe, der alle Songs schreibt, außer “Mr. Soul” - ein Young-Titel, den Buffalo Springfield groß machten, vollzieht lediglich, wenn auch gekonnt, heutige amerikanische Rockmusik nach. Ihre neue Platte wirkt irgendwie organisierter, kontrollierter als ihr Erstling “Boston Beigel Yeah”. Dies ist aber ehr ein Nachteil, fehlt doch hier die schier überbordene Begeisterung, dieses sich Treibenlassen im Malstrom der Gitarren. Jetzt hat alles seine Platz und seine Funktion. Na klar, noch immer quengeln die Gitarren im heutigen Trash-Verständnis, einen Song singt dann auch Evan Dando von den Lemonheads (“Paint it sweet”). Live schmirgeln die Speedniggs die neuen Tracks wesentlich harscher und rauher  gegen den Strich, da funktioniert dann wieder dieses Ausufern, dieses metallische Brüllen und Pfeifen, dieses Anrollenlassen der Lärmwogen. Das aber fehlt eben der Platte, so laut man sie auch stellt. Das Dinosaur-Syndrom.

 

Ronald Galenza

 

Januar 1991      MESSITSCH Berlin  1/91     S. 42/43