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Die Regierung –„ ... so allein“

(Scratch’n’Sniff)

 

Diese offizielle Regierungs-Erklärung wird von Regierungssänger Tilman Rossmy vorgetragen. Gequälte Statements auf schrammligen Gitarren, die über poltrige Felle hoppeln. Sentimentale Gitarren in Velvet-Anzügen, laxe, eben nur so hingenuschelte Texte – gutes Zeugs. Ich fang langsam an Leute zu achten, die unbeirrbar weiter deutsch singen, denn sie setzen sich der nörgelnden Kritik viel stärker aus. Sänger Rossmy scheint das aber ziemlich egal, er grummelt so vor sich hin, egal ob ihm dabei jemand zu hört oder gar versteht. Ist ja klar, sind ja auch seine Probleme: „Ich war das 1. Mal auf der Szene/ da warst du auf der Tanzfläche/ Und du warst so wunderbar zu/ dann wollte ich auch so werden wie du.“

Toll, daß er auch über dich singt. Sixties Beat meets Gitarrenpop. Die Songs wirken wie hingeschludert, nicht so ganz ernst gemeint. Durch diese Unbekümmertheit bleiben sie locker und leicht. Immer wieder schön zu erleben, wie deutsche Bands, diese Regierung residiert in Essen/ Haltern, den großen Vorbildern ganz eigene Seiten abgewinnen. „Willste ‚n guter Junge werden, dann folge den Sternen.“ Liebenswerte Platte.

 

R. Galenza   -  Messitsch Nr. 3,   August 1990   S. 32