Skeptiker skeptisch im Palast

 

Die Skeptiker brausen mit starkem Rückenwind durchs holprige Gelände der Amateurszene. Im Anhänger stapeln sich die Erfolge: als erste der neuen Bands bei Amiga eine Quartett-Single eingespielt, Förderpreis bei der Werkstattwoche der Jugendtanzmusik in Suhl, Live-Tour mit den englischen Neurotics usw. Das ging alles sehr schnell.

Dabei fing es im September 1986 in einer brüchigen Kneipe ganz normal schwierig an. Man wollte weg vom bloßen Nachspielen in anderen Bands, Eigenes probieren und entwickeln. In Eugen Balanskat hatten sie auch gleich einen impulsiven, sicheren Chauffeur dabei. Auf der Bühne ist er ein Derwisch, seine Texte sind griffig, ehrlich und unverstellt. Im linken Rückspiegel blinkt Gesellschaftliches, rechts schimmert Persönliches.

 

Ihre Besatzung Andreas Kupsch (g, voc), Christoph Buntrock (g, voc), Marcel Hofer (dr) und Andreas Welfle (b) sorgt für Druck und Tempo, kein Fuß quält da die Bremse. Sie spielen deftigen Punk-Rock. Der klingt sehr professionell und sicher, da werden bald die Schuhe warm. Die Skeptiker haben sich durch ihr intensives, kraftvolles Spiel rasch eine feste Fan-Gemeinde erspielt und zählen heute zu den populärsten der neuen Bands. Und selbst wenn kein günstiger Wind wehen sollte: die Skeptiker werden kaum an Tempo verlieren.

R. Galenza   Programmheft   Palast der Republik   1/1989