Ornament & Verbrechen live im Hamburger Bahnhof Berlin
Das Konzert von Ornament & Verbrechen fand am 13. Februar 2025 im Rahmen der Ausstellung:
- Andrea Pichl. Wertewirtschaft - statt. Durch diese Künstler-Freundschaft wurde der Auftritt an diesem besonderen Ort möglich.
Die historische Bahnhofshalle. Fast der gesamte Berliner Szene-Hochadel war erschienen.
1983 gründeten Robert und Ronald Lippok die Musikgruppe Ornament & Verbrechen in Ost-Berlin. Mit ihrer rohen Klangästhetik zwischen Post-Punk, Industrial und Elektronik prägte Ornament & Verbrechen die Untergrundszenen der DDR vor dem Mauerfall. Die Brüder verstanden ihre Band immer als offene Plattform mit verschiedenen Gästen.
Ornament & Verbrechen diesmal mit Ronald und Robert Lippok und viel Strom.
Da ihnen öffentliche Auftritte oft verboten waren, fanden ihre Konzerte in Ateliers befreundeter Künstler*innen, Wohnungen oder auch Kirchen statt. Auch wenn Robert und Ronald Lippok danach in anderen Formationen wie Tarwater und To Rococo Rot internationale Bekanntheit erlangten, besteht Ornament & Verbrechen“ bis heute fort.
Die Lippok-Brothers pflegten einen visuell performativen Umgang mit differenzierten Sounds. Die Bühne in der Hallenmitte war umlaufbar, eine gute Idee.
Obwohl Artefakte in Form von Tonträgern für die Band eine künstlerisch untergeordnete Rolle spielten, gelang ihnen mit ihrer Single „Local Moon“ bereits 1988 das Husarenstück der ersten (quasi) legal auf dem Gebiet der DDR vertriebenen Independent-Schallplatte Als Beilage einer originalgrafischen Zeitschrift, die durch das Raster der restriktiven DDR-Veröffentlichungspolitik fiel.
Schon mit dem Bandnamen war der Wille zur Gestaltung aus Praxis und Theorie erkennbar.
Die Auftritte von Ornament & Verbrechen gleichen enigmatischen Performances, für die Robert und Ronald Lippok Raumkonzepte entwickeln oder die klanglichen Eigenschaften von Gegenständen und Objekten in ihre Improvisationen integrieren. Ihr Sound und der Raum gehen eine flamboyante Symbiose ein.
Der Hamburger Bahnhof - Nationalgalerie der Gegenwart! Das ehemalige Empfangsgebäude ist das einzige erhaltene der großen Berliner Kopfbahnhöfe. Es stammt aus den 1840er Jahren und ist eines der ältesten Bahnhofsgebäude Deutschlands.
Alle Fotos: R. Galenza