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7.November 2019

Utopien - Besetzung, Belegung, Bespielung

Motorenhalle Dresden

Die Aufbruchsstimmung von 1989, die von Hoffnung geprägte Energie der damaligen Zeit, das Streben nach Veränderung und selbst zu gestaltenden Freiräumen möchten wir aufgreifen und fragen, was die damaligen Utopien für uns Heutige bedeuten können.

Den Themen und Fragen nähern wir uns mit künstlerischen Mitteln in Wort, Bild, Musik, Film, Vortrag, Gespräch oder Diskussion. In der Ausstellung kreisen Werke um unterschiedliche gewesene und aktuelle Vorstellungen von Zukünften. Welche davon könnten als Utopien auch Leitbilder sein. Welche führen in Sackgassen oder Dystopien. Was ist überhaupt eine Utopie?

 

Foto: Matthias Leupold, Im Kino. Teil III, 1983

 

Für die 30 Jahre sind in der Ausstellung Werke von 30 Künstler*innen zu entdecken. Ein Objekt von Via Lewandowsky windet sich auf der Fläche, strebt nach oben um doch unfehlbar wieder nach unten zu sinken. Und beginnt von neuem. Im Video 70.001 transponiert Clemens von Wedemeyer die Geräusche der Montagsdemonstration vom 9. Oktober 1990 digital in die heutige Stadtsilhouette. Wir zeigen die original-graphische Kunstmappe "Nach uns die Zukunft" mit Fotographien von Matthias Leupold mit dystopischen Gedichten von Ronald Galenza aus dem Jahr 1983. Abschied und Zerfall.

Als Christian Borchert im Jahre 1992 ein Stipendium in Dresden absolvierte, waren ihm  vielleicht die Utopien abhanden gekommen und er dokumentierte dies in seinen Aufnahmen von Straßenbahnfahrten quer und scheinbar planlos durch die Stadt. Das Objekt von Benedikt Braun zeigt die perpetuierte Geldumwälzung, ob als Ziel, als Uto- oder Dystopie bleibt offen. 

Rainer Görß und Ania Rudolph bauen ein Geschichtstableau aus gewesenen und ungewesenen Erzählungen. Der entkernte, nur in seinen Strukturen noch erkennbare große Saal im Palast der Republik wurde von Thomas Florschütz fotografiert. Ein ambivalenter Ort, Geschichte aus und in der DDR, des Umbruchs und der künstlerischen Nutzung in den 1990er Jahren. Joachim Seinfelds ironische Geschichtsfälschungen. Fotos aus dem Inneren des Tacheles und seiner Aktiven von Andreas Rost. Arbeiten aus der Serie „Ewigkeit“ von Eberhard Havekost werden in der Motorenhalle und an der TU zu sehen sein.

 

Künstler*innen:

Razvan Anton, Cluj-Napoca, RO | Dieter Bock von Lennep, Dresden | Christian Borchert | Benedikt Braun, Weimar | Jan Brokof, Berlin | Susan Donath, Dresden | Markus Draper, Berlin | Thomas Florschuetz, Berlin | Matthias Leupold, Ronald Galenza, Berlin | Hubertus Giebe, Dresden | Göran Gnaudschun, Potsdam | Eberhard Göschel, Dresden | Eberhard Havekost | Frenzy Höhne, Leipzig | Gregor Kasper, Berlin | Krištof Kintera, Prag, CZ | Via Lewandowsky, Berlin | Zbigniew Libera, Warschau, PL | Irène Mélix, Dresden | Falk Messerschmidt, leipzig | Csaba Nemes, Budapest, HU | Fabian Reimann, Leipzig | Peter Rohn, Potsdam | Elske Rosenfeld, Berlin | Andreas Rost, Berlin | Rainer Görß und Ania Rudolph, Berlin | Johan Schäfer, Leipzig | Luise Schröder, Leipzig | Sandra Schubert, Leipzig | Joachim Seinfeld, Berlin | Tobias Stengel, Dresden | Daniel Theiler, Leipzig | Clemens von Wedemeyer, Berlin | Claus Schöning-Lam Yong, Dresden | Martin Zet, Libusin, CZ

Eröffnung 7.11.19 20 Uhr, Ausstellung: 8.11.19 – 8.3.20

Motorenhalle, Wachsbleichstraße 4a, 01067 Dresden

Eintritt: 4/3 €, Freitag: Eintritt frei

Öffnungszeiten:  Mi, Do & Fr 15–19 Uhr, Sa & So 14–18 Uhr

www.motorenhalle.de 

 

In Kooperation mit: Sächsische Akademie der Künste, Kustodie und StuRa der TU Dresden

Kunstfonds und Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden