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Mix mir einen Drink - Feeling B – Punk im Osten (2002)

Mix mir einen Drink TB.jpgvon Ronald Galenza und Heinz Havemeister

Fehrbelliner Straße 7 im Prenzlauer Berg – eine mit Matratzen ausgepolsterte Dachwohnung war im Jahre 1983 Geburtsort der lustigsten Punk-Band im Osten: FEELING B. Mit greller, lauter und chaotischer Musik zwangen sie das Publikum zum Pogotanzen. Dieses Buch ist keine schlichte Bandbiographie – es ist eine Reise in eine vergangene, verrückte Zeit. Für diese spannende Dokumentation über Punk und eine ganze Lebensweise im Osten befragten die beiden Autoren befreundete Musiker, Wegbegleiter und Verwandte von Aljoscha Rompe. Der Name Aljoscha Rompe – Kopf der Punk-Band FEELING-B - löst bei Beteiligten und Wegbegleitern, werden sie heute auf ihn angesprochen, ganz unterschiedliche Reaktionen aus: Lachen, Trauern, Schweigen, Lobpreisen, Meckern. Die beiden Autoren haben in ihrem Buch Gesprächspassagen und Interviewschnipsel so geschickt zusammengestellt, daß sich aus diesen O-Tönen eine ganze Dokumentation über Punk im Osten ergibt, erzählt in ganz persönlichen Geschichten und Erinnerungen. Befragt wurden u. a. Paul Landers, Flake Lorenz und Christop Schneider (alle heute bei Rammstein), Toni Krahl (City), der Schauspieler Henry Hübchen, Alexander Kriening (Schlagzeuger in verschiedenen Punk-Bands und bei FEELING B), Key Pankonin (Die Firma, Ich-Funktion), André Greiner-Pol (Freygang), Olaf Tost (die anderen) und viele mehr. Ein Stück Musik-Geschichte zum Schmökern und Staunen und Erinnern, ein Buch über eine nicht verschwendete Jugend im Osten. Der FEELING B-Spaßdampfer war eine immerwährende Party. Sie beherrschten die Partisanentaktik, tauchten als Guerillatruppe plötzlich irgendwo auf, verzauberten ihre Umgebung und konnten sich unvermutet wieder zurückziehen. Vieles wurde in der Kontrollgesellschaft dadurch möglich. Die Band lebte alkoholgetränkte Lebensfreude pur, Macht und Szene-Intrigen ignorierte sie dabei. Sie pfiffen auf zwanghaftes Protestverhalten, sie lebten ihren Protest. Sie legten ihren musikalischen Schneidbrenner an die Nervenbahnen des sozialistischen Kulturbetriebes und zündeten ihre Protuberanzen des Punk.

Die Autoren beschreiben detailliert, wie sich FEELING B-Begründer Aljoscha Rompe entwickelte. Außerdem schildern sie, unter welchen Umständen die erste Punkplatte der DDR entstand, wie FEELING B flüsternd und schreiend in die Kinos kam. Ebenso berichten Galenza und Havemeister, warum FEELING B in der Wendezeit bei der Besetzung der Häuser Tacheles, Eimer und Schönhauser Allee 5 dabei war und zu den ersten Kommunalwahlen Ost-Berlins antrat. Warum der französische Staatspräsident Mitterrand Aljoscha, Paul und Flake empfing und wie Feeling B versuchten, die USA zu erobern. Hier erfährt man, warum Feeling B aufgab und die drei Bandmitglieder Paul Landers, Flake Lorenz und Christoph Schneider bei Rammstein einstiegen und wie es mit Rammstein wirklich begann.

Der Anhang enthält wichtige Informationen zum Umgang der Staatssicherheit gegen FEELING B zu den Biographien der Beteiligten, sowie eine Diskographie und einen Überblick über weiterführende Literatur. Dazu findet man über 300 bisher unveröffentlichte und unbekannte Fotos.

PRESSESTIMMEN:

Aus Interviews mit zahllosen Weggefährten, von Musikerkollegen bis hin zum Volksbühnenstar Henry Hübchen haben die Publizisten Ronald Galenza und Heinz Havemeister eine faszinierende deutsche Biografie zusammenmontiert - und vielleicht das beste momentan erhältliche Buch über den Untergang der DDR und die Jahre danach. Frankfurter Allgemeine Zeitung

Dieses Buch legt nicht nur vollkommen erschöpfend dar, aus welchem Geist die größte deutsche Band Rammstein der Gegenwart erwachsen ist. Es ist ein Dokument aus Interviews und Bildern, wie es war, im Osten gegen alles und für nichts zu sein. Es war: nie langweilig. Die Welt

Punk im Osten: Auch hinter dem Eisernen Vorhang wurde die Jugend verschwendet. Ein detailgetreues, authentisches Sittengemälde des Undergrounds zwischen Hiddensee und Thüringen, vor allem aber der Szene um den Prenzlauer Berg. Und ein so faszinierendes wie liebevolles Denkmal für einen, den sie den Störtebeker des Punks nannten. Musikexpress

Nun ist auch das große, dicke Buch zur Band erschienen. Es gibt viele gute Gründe für diese Bandbiografie. Entscheidend für die Qualität des Buches sind die Ehrlichkeit und der Witz, mit dem sich die Feeling-B-Überlebenden Flake Lorenz und Paul Landers zu ihren wilden Jahren verhalten. Das Buch erzählt und erklärt die Geschichte der Band vor allem aus den Beziehungen der Musiker zueinander. Wer im Feeling-B-Buch blättert, liest sich unweigerlich in den oft komischen Episoden fest. Berliner Zeitung

Die Geschichte der DDR-Subkultur erscheint als Partyhistorie. Die Struktur der Gespräche schiebt ein klares Gesamtbild des ostdeutschen Untergrunds zusammen, das jeden Erinnerungsroman überflüssig macht. Das Buch ist wichtig, es wirft den Leser zurück auf seine eigene Biographie und ist zuverlässige Handlungsanleitung für die Zukunft. Junge Welt

Am 1. Oktober erscheint ein recht umfangreiches Buch, das vom Weg einer Band berichtet, ''die auszog den Menschen in der DDR das Lächeln beizubringen'': FEELING B. Seit ihrer Gründung 1983 verkörperte die Ostberliner Punkband wohl ein einzigartiges Lebensgefühl. Der Tod Aljoascha Rompes am 23.11.2000 war den Autoren Anlaß ein Buch über die Band und über die Zeit der letzten Jahre der DDR zu schreiben... Die Titel der Band überzeugten vor allem durch bewußten Dilletantismus und Gaudi, Lorenz und Landers schlossen sich in den 90er Jahren Rammstein an. Rompe arbeitete mit anderen Musikern als Aljoscha und Feeling B weiter. Deutschland-Radio

Alle kennen Rammstein, Deutschlands Rockexport Nr. 1. Kaum einer kennt Feeling B, zumindest im Westen. Denn Feeling B war DDR-Underground - und die Keimzelle von Rammstein! Jetzt gibt es das Buch zur Band: "Mix mir einen Drink - Feeling B" von Galenza und Havemeister. Ein aufregendes Stück DDR-Musikgeschichte. BZ (Berlin)

Keine gewöhnliche Bandbiographie, sondern ein fesselndes Dokument, das mehr über die gesellschaftlichen Nischen und die verworrene Geschichte des letzten Jahrzehnts der DDR verrät, als über die bloße Musik. Der vielstimmige Chor der Zitate ergibt einen reflektierten Blick auf das subversiv-kreative Geschehen jenseits der offiziell existierenden DDR-Kultur. Neues Deutschland

Ein spannendes Buch über ein Stück Musik- und Zeitgeschichte, ein dicker Band zum Schmökern, Erinnern und Staunen. Das Gegenstück zum Doku-Roman Bestseller "Verschwende deine Jugend", in dem der Autor Jürgen Teipel die westdeutschen Punk- und New Wave-Jahre beschreibt, ist ein Buch über eine nicht verschwendete Jungend im Osten. Schweriner Volkszeitung

Das Buch zeichnet exemplarisch die Geschichte des Punk im Osten nach. Die Geschichte von Feeling B mußte erzählt werden. Galenza und Havemeister ist dabei ein großer Wurf gelungen. Die Zeitzeugenberichte erlauben einen tiefen Blick in den DDR-Alltag. Oft ist es das vermeintlich Banale, das das Wirken der Systemmaschinerie, die Beschaffenheit des Kulturbetriebes, die Lebensrealität widerspiegelt. Ostsee-Zeitung