Spanien
Wir ruhten an den windschiefen Windmühlen unweit von Toledo. Wie einst Don Quichote erhob sich in
der spanischen La Mancha ein singender roter Sandsturm, der wie Flamenco rückwärts klang. In den
Stierkampfarenen von Ronda und Sevilla rochen wir das Blut der toten Stiere und vernahmen, bei Barte
Hemingway’s, das röchelnde Gebrüll sterbender Tiere. In den erlöschenden Augen war keine Hoffnung
mehr und ER half nicht. In Nerja tafelten wir auf dem Balkon Europas. Geblendet von einem
ultramarinen Meer, als ein Mariachi in einem weinroten Anzug mit silbernen Beschlägen erschien. Sein
Herz glänzte sonnenstolz. Aus schwerem, schwarzen Leder gemeißelt, bärenstark und langmähnig,
spürten wir, er war nie allein, er wußte um seinen Beistand. Das hatte Glam. Es roch ungut nach einem
geldwertem Bandenkrieg, ein Streit lokaler Clans. Ob er in seinem edlen Koffer eine Guitarre oder ein
Maschinengewehr mit sich trug, sollten wir nie erfahren, denn wir stellten uns tot. Und summten „El
Mariachi Loco“. Dann griff El Diabolo ein und mischte die Karten neu…
© R. Galenza