Rumänien

 

Sonne kommt am Ende doch. Später am Morgen nehmen wir den Weg in Angriff. Das kleine Glück des

Wandersmann: ein Pferdegespann nimmt uns auf und mit in Schrott und Heu. Eine perfekte Art zu

reisen, denn die Landschaft wird langsam. Schon vormittags wird uns gebrannter Obstschnaps

gereicht. Die Landschaft wird immer schöner und stiller. Gegen Mittag fallen wir in bärtige Felder,

trunken legen wir uns zu den Schafen. Bald stanken wir bestialisch. Die Welt schloß ihre Augen.

 

Bacau ist das Tor zum Donau-Delta samt größerem Hafen. Von Hitze gepeinigt, springen wir sorglos ins

Hafenbecken. Welche Linderung. Bis uns die ersten Kotbrocken und Erdöllachen umspülen. Fast hätten

wir geheult vor Entwürdigung. Nachts kommen tatsächlich alle rumänischen Mücken angesurrt. Wir

rennen schreiend durch den Park. Bis uns Ceauşescus Schergen an den toten Rand der Stadt

verbringen. Zwei verprügelte Hunde, nennen wir sie wenigstens staubig stolze Cowboys, die von

westwärts kamen, überschritten die schrundige Donau in eine Sonne namens Bulgarien. Vă mulțumim

România! (Danke, Rumänien).

 

© R. Galenza