Das Verlangen hatte Hunger
an einem eiszeit-see
tat die romantik weh
vor den baumringen der stadt
hatten wir uns endlich satt
sonnenblumen labten den blick
das wasser zog leise kreise
es war greller sommer
im müßiggang eines nachmittags
so hatten wir uns gefunden
als wäre alles verwunden
ein wald stand hoch und schwieg
und alles war verschwunden
der himmel leuchtete wie eine lüge
wir sehnten uns nach endloser ferne
aber uns belogen die sterne
zurück und hinein in die
problemzonen & sanierungsgebiete
überall tanzt sozial-staub
die straßen zogen blank
wir krakeelten anarchie & punk
längst war alles bunt und krank
das elend schmeckte süß
der menschlich zorn gab gewißheit
die zeit ist eine haltlose größe
als ob eine liebe alt wird
so kamen wir an das ende des weges
die stadt glomm wie eine
weggeworfene kippe
eine schlaflose bosheit
das verlangen roch nach verblendung
die verelendung der gefühle
ein schäumdender grind
niemand mehr da der gewinnt
ein gefühl namens zukunft
in mauern aus hilflosigkeit
die erinnerung kommt immer wieder
wie duftender flieder
das leben wollte einen ausgeben
die geschichten der nacht umarmen uns
als könnten wir sie lesen
aber so wars nicht gewesen
r. galenza 3.8.2005