vernunft panik

 

ein anfang unbescholten süß

alles was sich berührt zerfällt

wundbrand fäulnis gestank

auf den märkten kehlköpfe

mein herz ein stahlbad

sah sonnen und gewalt

alter rost das neue gold

unter mir die nacht

wo einst bäume lungerten

brachland wo keine gesetze gelten

grenzgang zwischen grauen & gott

das leben frißt den kummer

seele baumeln lassen an den

galgen asozialer kanäle

gelähmtes leben in klausur

werden uns sorgen borgen

 

mag sein die tage seien gezählt

soziale randgruppen auf der flucht

unten am bahnhof stapeln sie die toten

maul hyänen bellen libellen sirren

haben sterne und tote gezählt

luftschutzkeller alle auswege verwehrt

standen nacktblind im garten

bei zu vielen bestattungen

abstand von der kußhand

wein dir nicht die augen rot

das liebste warst mir du

die tage des verschwindens

abendlicht schluckt alle schatten

 

r. galenza – 27/03/2020