WEEN - The pod
(Shimmy Disc/ Semaphore)
Obskur. Legt los wie eine alte Cpt. Beefheart-Platte. Ween sind zwei freundlich-durchgeknallte Burschen: Dean und Gene aus New Jersey haben eines gemeinsam, ihren Gott Boognish. Der scheint allerdings mehr ein Dämon zu sein. Seit 1984, als sie sich kennenlernten, haben sie inzwischen über 1000 Songs aufgenommen. Ganz standesgemäß brachten sie dann als erstes gleich ein Doppelalbum unters Volk, das ziemlich wirr, zerrissen und konfus klingt ("God Ween Satan; The Oneness"). Ich hab die Jungs damals live gesehen, es war köstlich: eine völlig abgedrehte, irrsinnige Show. Überraschend weist das neue Opus ziemlich klare Konturen und faßbare Songs auf und das, obwohl sie nach eigenen Angaben dafür fünf Kannen Whiskey brauchten, um insgesamt 3600 Stunden Material auf's Tape zu bannen. Die neuen Ween-Ergüsse
zappeln irgendwo zwischen Zappa, Beefheart und Bongwater, sie holen dich in ihre kleine, wirre Welt voller bizarrer, dubioser Geschichten. Das Cover ist übrigens beim guten Leonard Cohen entliehen. Seltsame Platte von zwei liebenswerten Spinnern.
R. Galenza April/ Mai 1992 NMI & Messitsch Berlin 2/92 S.77